Audiotour durch die Gewächshäuser
Audioproduktion und Copyright: Soundgarden Audioguidance GmbH. Die Wiedergabe der Hörproben im MP3-Format ist abhängig von der Konfiguration Ihres Wiedergabegeräts, auf das wir keinen Einfluss nehmen können.
Über 60 Hörstationen vermitteln Interessantes und Wissenswertes aus der Welt der Pflanzen. Da die Stationen voneinander unabhängig sind, kann sich jede:r Besucher:in seine ganz persönliche Führung zusammenstellen.
Audiotour für Kinder
Als spezielles Angebot für Kinder wurden zusätzlich über 20 Hörstationen eingerichtet (auch für Erwachsene hörenswert). Entwickelt und konzipiert wurden diese Stationen in einem Gemeinschaftsprojekt mit Hort- und Schulkinder der Montessorischule im Olympiapark.
In der lichten, den Trockenheit liebenden Pflanzen der Neuen Welt gewidmeten Halle beginnt der Rundgang durch die Schauhäuser. Gneis und Sand bilden eine für die Wüsten und Halbwüsten Amerikas typische Landschaft nach. Hier fallen vor allem die eindrucksvollen Kugel- und Säulenkakteen sowie die mächtigen Agaven auf. Die konsequente geographische Beschränkung auf einen Erdteil wird nur […]
Typischerweise bilden Agaven mächtige Rosetten aus derben, faserreichen Blättern, in denen Wasser gespeichert wird. Agave victoria-reginae gehört zu den kleinwüchsigen und schönsten Arten der Gattung. Die große Nachfrage bei Pflanzenliebhabern hat dazu geführt, dass diese Agave in ihrem natürlichen Lebensraum, einem kleinen Gebiet im nördlichen Mexiko, fast ausgerottet wurde. Auf der anderen Seite gibt es […]
Die weitaus bekanntesten Pflanzen, die an extrem trockene Lebensbedingungen angepasst sind, sind die Kakteen. Man kennt sie als wasserspeichernde, meist kugelige oder säulenförmige Exemplare, die mit Dornen bewehrt sind. Ein typischer Vertreter ist Echinopsis terscheckii, an dem Sie sich die Kakteenmerkmale gut ansehen können. Blätter werden Sie an dieser Pflanze zu keiner Jahreszeit erkennen können, […]
Dieser aus Mexiko stammende Ferocactus kann bis zu 3 m hoch werden und einen Durchmesser von 50 cm erreichen. Typisch sind seine kräftigen Dornen, die leuchtend rot oder gelb gefärbt sind, auch gelb-rot gebänderte Mischformen kommen vor. Er wird heute häufig kultiviert und ist leicht im Fachhandel erhältlich. Interessant ist, wie er erstmals nach Europa […]
Die vor Ihnen stehende Pflanze scheint aus großen fleischigen Blättern aufgebaut zu sein. In Wirklichkeit handelt es sich jedoch um blattartig abgeflachte grüne Sprossglieder. Dieser Aufbau ist typisch für die Gattung Opuntia. Die eigentlichen Blätter sind zu winzigen zylindrischen Gebilden verkümmert, die bald abfallen. Man kann sie nur an jungen Sprossgliedern beobachten. Die hier gezeigte […]
Vielleicht haben Sie eine Pflanze, wie Sie vor Ihnen steht, in kleinerem Format bei sich zu Hause auf dem Fensterbrett. In ihren jungen Jahren ist sie sehr attraktiv und pflegeleicht dazu. Ihr Stamm ist dann unten schön kugelig aufgewölbt, verjüngt sich nach oben und endet in einem dichten Schopf elegant herabhängender Blätter. Wegen dieser Stammform […]
Auf den Stämmen vor Ihnen wachsen verschiedene Vertreter der Gattung Tillandsia. Mit etwa 600 Arten ist sie die größte Gattung der Bromeliengewächse. Die meisten besiedeln als Epiphyten Bäume, Sträucher und sogar Kakteen, nur ein kleiner Teil lebt auf Felsen oder in Sanddünen. Eine Überlebensfrage für Epiphyten ist: Wie komme ich von Ast zu Ast? Die […]
Nicht alle Tillandsien haben diese auffällige silbergraue Erscheinung. Sie ist typisch für Arten aus Trockengebieten. Um mit den dort herrschenden Umweltbedingungen zurecht zu kommen, haben sich die grauen Tillandsien in ein Kleid von Saugschuppen gehüllt. Es handelt sich um kompliziert gebaute Haare, die die Form von winzigen Reißnägeln besitzen. Den Nagel bilden lebende Zellen, auf […]
Kulturbedingungen im Palmenhaus Das Palmenhaus ist das größte und mit mehr als 20 m Höhe auch das höchste Gewächshaus des Botanischen Gartens. Seinen Namen hat es von den Palmen, die mit ihren schlanken Stämmen typisch für tropische Urwälder sind. Die hier wachsenden Pflanzen stammen aus den Regenwäldern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas. Das zu fühlende Klima […]
Cecropien wie diese sind rasch wachsende Pionierpflanzen aus den Tropen Lateinamerikas. Entsteht eine Lichtung, zum Beispiel durch den Fall eines Urwaldriesen, sind sie die Ersten, welche die frei gewordene Fläche besiedeln. Um den freien Platz konkurrieren natürlich viele Pflanzen. Einen Vorsprung verschaffen sich die Cecropien dadurch, dass sie Symbiosen mit Ameisen eingehen. Ihre hohlen Stämme, […]
Grüne Blätter stellen Miniatur-Sonnenkollektoren dar. In ihnen verwandeln Pflanzen die Energie des Sonnenlichts in chemische Energie, nämlich Zucker. Als Baustoff für die Kohlenhydrate dient gasförmiges Kohlendioxid. Es wird durch winzige Schlitze in der Blattoberfläche, die so genannten Spaltöffnungen, aufgenommen. Gleichzeitig verdunstet Wasserdampf über die Spaltöffnungen, was für die Pflanzen bei Wassermangel zu einem Problem werden […]
In den dichten Tropenwäldern findet ein ständiger Wettkampf ums Licht statt. Die untersten Etagen sind dunkel. Um die oberen Etagen zu erreichen, müssen Bäume viel Biomasse in einen dicken tragenden Stamm investieren. Lianen schaffen es, mit viel weniger Biomasse vom Waldboden bis ans Licht zu gelangen. Sie entwickeln keine selbsttragenden Stämme, sondern nutzen Bäume, um […]
Der Riesenbambus, Dendrocalamus giganteus, ist mit einer Höhe von bis zu 30 Metern das größte Gras der Erde. Einen weiteren Rekord stellt er bezüglich seiner Wachstumsgeschwindigkeit auf. An der Messlatte können Sie ablesen, wie viele Zentimeter pro Tag der Riesenbambus zulegt, wenn sich ein Spross in die Höhe schiebt. Pro Tag können das bis zu […]
Palmen sind der Inbegriff von Exotik und üben von jeher eine besondere Faszination auf uns Mitteleuropäer aus. Ihre Kultur in unseren Breiten war eines der treibenden Motive für den Bau der ersten großen Gewächshäuser im 19. Jahrhundert. Palmen, die hier im Haus zahlreich vertreten sind, sind wirklich außergewöhnliche Pflanzengeschöpfe. Schon ihre Wuchsform ist auffallend anders. […]
Haben sie schon einmal von den Lord-Howe-Inseln gehört? Wohl kaum. Sie liegen einsam im Pazifik, über 500 km von der australischen Küste entfernt. Solch eine Isolation hat dazu geführt, dass sich eine sehr eigenständige Flora entwickeln konnte. Die Palme Howea forsteriana, die Sie hier sehen, kommt ursprünglich ausschließlich dort vor und sonst nirgends auf der […]
Diese Liane aus Südostasien, Epipremnum pinnatum, ist eine beliebte Zimmerpflanze. Bei uns ist sie unter dem Namen Efeutute bekannt, obwohl sie nichts mit dem Efeu zu tun hat und zur Familie der Aronstabgewächse gehört. Unter den meist lichtarmen Bedingungen unserer Wohnungen entwickelt sie nur ganzrandige, herzförmige Blätter. Kommt sie aber mit ihren langen Trieben in […]
Blicken Sie einmal in die rotbraunen Blüten, die Aristolochia arborea an ihren Stämmen ausbildet. Bei genauerem Hinsehen entdecken Sie einen kleinen Hutpilz. Aber was hat ein Pilz in einer Blüte verloren? Es geht natürlich wieder einmal darum, dass ein ganz spezieller Bestäuber angelockt werden soll. In diesem Fall handelt es sich um Pilzmücken. Diese winzigen […]
In dieser dritten und letzten, am weitesten östlich gelegenen großen Halle sind trockenheitsangepasste Pflanzen ausgestellt, die vorwiegend aus Afrika oder Madagaskar kommen. Es sind jedoch auch Vertreter aus der Flora Arabiens und der Kanarischen Inseln zu finden. Das Erscheinungsbild der Halle wird durch sehr große Wolfsmilchgewächse bestimmt, die in ihrem Aussehen teilweise an Kakteen erinnern. […]
Finden Sie nicht, dass diese Pflanze aussieht wie ein kandelaberartig verzweigter Kaktus? Im dicken Stamm und in den Seitenästen wird ganz offensichtlich Wasser gespeichert – wie bei den Kakteen üblich. An den Rippen sitzen auf kleinen Erhebungen Dornen; Blätter sind keine zu sehen. Was spricht also dagegen, diese Pflanze den Kakteen zuzuordnen? Würden wir die […]
An seinem natürlichen Standort auf den Kanarischen Inseln ist Dracaena draco, der Drachenbaum nahezu ausgerottet. Zu begehrt war über lange Zeit hinweg der blutrote Saft, der bei Verletzung des Stammes aus der Rinde fließt. Stofflich gesehen handelt es sich dabei um ein Gummiharz, das an der Luft schnell erhärtet. Wegen seiner roten Farbe und blutähnlichen […]
Die Gattung Pachypodium kommt mit etwa 20 Arten auf Madagaskar vor und mit 5 Arten im südlichen Afrika. Die Pflanze vor Ihnen ist das madagassische Pachypodium lamerei. Der Gattungsname Pachypodium ist trefflich gewählt, denn übersetzt lautet er „Dickfüßchen“. Typisch für die trockenheitsangepaßte Gattung ist die Wasserspeicherung im unten oft bauchig verbreiteten Stamm. Dieser ist meist […]
Einige Aloe-Arten werden traditionell als Heilpflanzen genutzt. Dazu zählen die bekannte, wohl aus Arabien stammende Aloe vera, die Echte Aloe, und die südafrikanische Aloe ferox, die Kap-Aloe, die Sie hier vor sich sehen. Zur Nutzung dienen vorwiegend Wildbestände im östlichen Südafrika, in geringerem Maße wird die Kap-Aloe dort auch angebaut. Aus den frisch abgeschnittenen Blättern […]
Diversität der Orchideen Mit etwa 30.000 Arten sind die Orchideen die artenreichste Pflanzenfamilie überhaupt. Das bedeutet, dass jede zehnte Pflanzenart auf dieser Erde eine Orchidee darstellt. Aber wo versteckt sich diese Unmenge an Arten? Der größte Teil der Orchideen, nämlich mehr als 20.000 Arten, leben als Aufsitzerpflanzen auf tropischen Bäumen und Sträuchern. Als sogenannte Epiphyten […]
Was braucht eine Pflanze zum Leben? Es sind Licht, Wasser, Nährstoffe und, nicht zu vergessen, Raum. In tropischen Wäldern konkurrieren besonders viele Pflanzenarten um diese Ressourcen. Eine Gruppe von Pflanzen hat eine besondere Strategie gewählt, um sich einen Platz an der Sonne zu erorbern. Sie wachsen auf anderen Pflanzen! In der Biologie werden solche Aufsitzerpflanzen […]
Orchideen entwickeln wie viele andere in Baumkronen siedelnde Pflanzen flugfähige Samen. Eine einzige Kapsel kann über 2 Millionen staubfeine Samen enthalten. Warum sind dann Orchideen in der Natur nur so selten anzutreffen? Die Mutterpflanze erzeugt zwar große Mengen an Samen, gibt ihnen aber keinen Reiseproviant mit auf den Weg. Der Same besteht fast nur aus […]
Nur im tropischen Amerika gibt es Parfümblumen, unter ihnen viele Orchideen. Diese Pflanzen belohnen ihre Bestäuber mit Blütendüften. Es ist kaum vorstellbar, dass Bienen Blütendüfte sammeln, normalerweise werden sie mit Nektar oder Pollen beköstigt. Duftstoffe, wir kennen sie aus dem täglichen Leben, liegen üblicherweise in flüssiger oder fester Form vor, wie Parfüme in Flaschen oder […]
Orchideen, die als Aufsitzerpflanzen in feuchttropischen Wäldern leben, besitzen oft Luftwurzeln, die in langen Bärten herunterhängen. Diese Wurzeln sind relativ dick und glatt. Bis auf die grüne Spitze ist ihre Oberfläche silbrig-weiß. Diese Färbung entsteht durch eine Schicht toter, lufterfüllter Zellhüllen, die Velamen radicum genannt wird. Bei Regen saugt sich das Velamen auf wie Löschpapier. […]
Aufsitzerpflanzen, so genannte Epiphyten, schaden ihren Trägerbäumen eigentlich nicht. Nur manchmal kann durch ihre Menge eine solche Last entstehen, dass einzelne überladene Äste bei Stürmen abbrechen. Manche Bäume versuchen mit chemischen Verbindungen in der Rinde die Ansiedlung von Epiphyten zu verhindern. So kommt es, dass in einem Waldstück einzelne Bäume besonders dicht, andere fast gar […]
Zahlreiche exotische Nutzpflanzen sind heute ein nahezu selbstverständlicher Bestandteil unseres täglichen Lebens geworden. Wir sind es gewöhnt, in jedem Supermarkt Bananen vorzufinden, ebenso wie Ananas und andere tropische Früchte. Zu erschwinglichen Preisen stehen uns Rohrzucker, Kakao und Schokolade zur Verfügung. Wir essen Cashew-Nüsse, würzen mit Pfeffer, Vanille und Muskat und kleiden uns in Baumwollgewebe. Meist […]
Dieser kleine Baum, der auch in der Natur höchstens neun Meter Höhe erreicht, zählte in den vergangenen Jahrhunderten zu den begehrtesten Hölzern aus den Tropen der Neuen Welt. Ausschlaggebend dafür waren die besonderen Eigenschaften seines Holzes. Sein Kernholz weist außergewöhnliche Härte und Festigkeit auf. Es ist extrem dauerhaft und widerstandsfähig, selbst Termiten und Meerwasser können […]
Der heute in vielen tropischen Ländern angebaute Echte Zimtbaum hat seine Heimat in Südwestindien und auf Ceylon, weshalb er auch als Ceylon-Zimtbaum bezeichnet wird. Er kann bis zu 20 m Höhe erreichen. In Kultur wird er jedoch niedrig gehalten, da als Gewürz die Rinde etwa zweijähriger Zweige genutzt wird. Zur Ernte werden die Zweige abgeschnitten […]
Die meisten der bei uns im Handel erhältlichen Bananen stammen aus Süd- und Mittelamerika. Ihre Urheimat liegt jedoch Tausende von Kilometern entfernt im südostasiatischen Raum: Die Banane ist also ein weit von Ost nach West gereistes Obst. In Südostasien ging sie aus zwei Wildarten hervor und wurde bereits in vorgeschichtlicher Zeit von Menschen genutzt. Im […]
Zuckerrohr ist eine sehr alte, weltwirtschaftlich äußerst wichtige Nutzpflanze. Sie stammt aus dem Hochland von Neu-Guinea, einer Insel nördlich Australiens. Dort entstand durch Auslese zuckerreicher Formen bei Wildarten der Vorläufer unseres heutigen Zuckerrohrs. Schon in vorgeschichtlicher Zeit gelangte das Zuckerrohr von Neu Guinea nach Hawaii sowie nach China und Indien. In Europa erfuhr man von […]
Carica papaya, der immergrüne Melonenbaum, trägt seine Blätter schopfförmig am oberen Ende seines unverzweigten Stammes. Unterhalb des Blattschopfes entwickeln sich große, melonenartige Früchte, die Papayas. Botanisch handelt es sich um vielsamige Beerenfrüchte, die 80 cm lang und 7 kg schwer werden können. Im Aussehen und Geschmack erinnern sie an Melonen, mit denen sie aber nicht […]
Die weltwirtschaftlich wichtigste Art aus der Familie der Orchideen ist die Echte Vanille, Vanilla planifolia. Um sie zu sehen, müssen Sie nach oben schauen, denn die Vanille ist eine Kletterpflanze, die bis zu 10 m hoch ranken kann. Zum Festhalten nutzt sie rankende Wurzeln, die dem Spross entspringen. Als Gewürz werden die reifen Kapselfrüchte verwendet, […]
Aus dem tropischen Südamerika stammt dieser kälteempfindliche Urwaldbaum. Seine Samen liefern ein anregendes Getränk, das schon bei den Maya und Azteken hoch geschätzt war. Kakao oder Schokolade nennen wir es heute in Anlehnung an die indianischen Bezeichnungen „xocoatl“ und „kakáwatl“, was so viel wie „bitter“ beziehungsweise „bitteres Wasser“ bedeutet. Die ersten Kakaosamen brachte Cortés, der […]
Klima im Victoriahaus Das Victoriahaus ist eines der heißesten Gewächshäuser im Botanischen Garten und wird, durch die Südlage, sehr von der Sonne verwöhnt. Solche Bedingungen sind für die Kultur tropischer Seerosen unerlässlich. Für Menschen unserer Breiten ist dieses Klima, besonders an sonnenreichen Sommertagen, sehr anstrengend. Unser Körper versucht sich durch Schwitzen zu kühlen, was aber […]
Die Riesenseerosen der Gattung Victoria kommen aus äquatornahen Tieflandbereichen Südamerikas. Mit ihren riesigen Schwimmblättern erobern sie die Wasseroberfläche und kommen so in höchsten Lichtgenuss. Obwohl von Natur aus mehrjährig, werden die Riesenseerosen hier im Botanischen Garten einjährig gezogen. Um die lichthungrige Victoria-Pflanze über den Winter zu bringen, müsste sie bei 25 bis 30 Grad Celsius […]
Der Bestäubungsvorgang der Riesenseerose Victoria ist außerordentlich faszinierend. Ihre großen, schneeweißen Blüten öffnen sich in der Abenddämmerung. Unmittelbar mit der Öffnung der Blüte beginnt die Abgabe eines intensiven Blütenduftes, der fruchtig bis lösungsmittelartig riecht. Damit die Duftstoffe gut verdampfen, erhöht die Victoria die Temperatur im Blüteninneren um nahezu 10 Grad gegenüber der Außentemperatur. Ziel dieser […]
Im Victoriahaus lassen sich zahlreiche Wasserpflanzen beobachten, deren Blätter und Sprosse auf der Wasseroberfläche schwimmen. Den dazu nötigen Auftrieb verdanken sie luftgefülltem Gewebe in unterschiedlichsten Teilen des Pflanzenkörpers. Bei der Ludwigia helmithoriza hier vor Ihnen im Becken sind Teile des Wurzelgewebes mit Luft gefüllt. Deutlich sehen Sie die weißen dicken Wurzeln, die an Puffreis erinnern […]
Pflanzen können sich, im Gegensatz zu den meisten Tieren nicht aktiv putzen. Sie haben andere Mechanismen entwickelt, um ihre Blattoberflächen passiv von Krankheitserregern und sonstigen Verunreinigungen zu säubern. Die Blätter vieler Pflanzen weisen eine matte Oberfläche auf, was an dieser Indischen Lotusblume besonders gut zu erkennen ist. Es handelt sich dabei um einen Überzug aus […]
Das Hauptvorkommen der Ägyptischen Seerose, Nymphaea lotus, liegt in den Tropen Afrikas und Südostasiens. Ein isoliertes Vorkommen findet sich auch in Europa, nämlich in den Abflüssen heißer Quellen im nördlichen Rumänien. Mehrere Tausend Kilometer trennen diese Population von der nächsten am Nil. Für solch ein eigenartiges Verbreitungsmuster gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Zum einen könnte der […]
Beim Blütenbesuch werden die Bestäuber meist mit Nektar verköstigt. Viele Blüten locken ihre Besucher aber auch mit eiweißreichen Pollen. Dabei muss die Pflanze dafür sorgen, dass genug Pollen zur Bestäubung übrig bleibt und nicht alles verzehrt wird. Chamaechrista glandulosa hat hierfür einen besonders raffinierten Mechanismus entwickelt. Wenn Sie ihre leuchtend roten Staubblätter ansehen, können Sie […]
Im Winter zeigt das Victoriahaus ein ganz anderes Gesicht als im Sommer. Das Wasserbecken ist entleert und die tropische Bepflanzung mit Riesenseerosen ist verschwunden. Stattdessen ist das Haus kühl und erfüllt vom Duft blühender Akazien, Zitronen oder Ginster. Hier finden ab Ende September die sogenannten Kalthauspflanzen Asyl. Das sind frostempfindliche Gehölze, die es im Winder […]
Sicher kennen Sie die Lieblingspflanzen der Koalabären. Oder haben bei Halsweh oder Husten gelegentlich die aromatischen, stets in grünes Papier gehüllten Bonbons gelutscht. Richtig! Die Rede ist von Eukalyptus. Die Größe dieser Gattung ist enorm. Insgesamt unterscheidet man über 500 Arten. Die meisten davon kommen in Australien vor. Es sind immergrüne strauchartige Gehölze oder Bäume. […]
Die Zweige der Silber-Akazie mit den intensiv duftenden hell- oder goldgelben Blütenköpfchen werden in Blumengeschäften fälschlich als „Mimosen“ angeboten. Sie kommen aus Südeuropa, wo die immergrüne Pflanze als Zierbaum, zur Schnittblumengewinnung und zur Parfümherstellung angepflanzt wird. Kultiviert wird die Silber-Akazie auch in anderen Teilen der Welt. Zum Teil ist sie verwildert und verbreitet sich wegen […]
Im Mittelmeergebiet bis hin zum südlichen Kaukasus und auf den Kanarischen Inseln sind die Zistrosen beheimatet. Es sind immergrüne, drüsig behaarte Sträucher, die gern auf felsigem Untergrund gedeihen. Die Blüten, die oft etwas verknittert aussehen, erinnern an Heckenrosen. Meist fallen die weiß oder rosa gefärbten Blütenblätter innerhalb eines Tages ab. Zistrosen enthalten ein aromatisches Harz, […]
Der Erdbeerbaum ist ein typisches Gehölz des südeuropäischen Hartlaubgebüsches, der sogenannten Macchie. Er kommt dort in Buschform vor und wird drei bis fünf Meter hoch. Bemerkenswert ist seine Fähigkeit, nach Bränden oder Kahlschlägen schnell wieder auszuschlagen. Als Bestandteil mediterraner Eichenwälder oder einzeln stehend wächst er auch als Baum und erreicht eine Höhe von acht bis […]
Konzept des Wasserpflanzenhauses Die meisten tropischen Wasserpflanzen leben nicht ständig untergetaucht, sondern sind an wechselnde Wasserstände angepasst. In der Regenzeit befinden sie sich komplett unter dem Wasserspiegel. Mit sinkendem Pegel während der Trockenzeit gelangen sie über die Wasseroberfläche. In diese Phase fällt bei den meisten Wasserpflanzen die Blütezeit. Es gibt nur sehr wenige Pflanzen, die […]
Die Aquarienanlage wird schon seit fast 10 Jahren ehrenamtlich von Mitgliedern des Münchner Aquarienvereins Amazonas-Löns betreut. An zwei Wochentagen sind unsere Helfer zugange, um die Anlage in Schuss zu halten. Sie säubern die Becken, führen Wasserwechsel durch, kümmern sich um den Pflanzen- und Fischbesatz, sowie um die dazugehörige Technik. Die sehr ästhetisch gestalteten Becken laden […]
Ausgedehnte Mangrovenwälder entwickeln sich besonders im Mündungsbereich großer tropischer Flüsse mit hoher Sedimentfracht. Für viele Tierarten stellen sie unersetzbare Lebensräume dar. In Bezug auf ihre Flora sind diese Wälder aber vergleichsweise artenarm und monoton. Nur wenige Arten haben sich an die schwierigen Lebensbedingungen im Salzwasser und dem Einfluss der Gezeiten angepasst. Ihre Wurzeln ankern im […]
Der große, an einen Karpfen erinnernde Fisch im Mangrovebecken ist ein Riesengurami aus dem tropischen Asien. Er gehört zu den Labyrinthfischen, die hinter den Kiemen ein gut durchblutetes Gewebe besitzen, mit welchem sie an der Wasseroberfläche atmosphärische Luft atmen können. Labyrinthfische können dadurch in sehr sauerstoffarmen Gewässern überleben, andere Fische würden in diesen oft schlammigen […]
Zu Zeiten der Pharaonen bildete das Sauergras Cyperus papyrus dichte Bestände entlang des Nils. Die alten Ägypter nutzten es einerseits zum Bau von Schilfbooten, andererseits für die Herstellung von Papyrus. Dieses Ur-Papier lässt sich ohne großen Aufwand herstellen. Die langen Stängel werden von ihrer grünen Außenhaut befreit. Es kommt ein weißes, luftgefülltes, schwammiges Gewebe zum […]
Die meisten Wasserpflanzen schwimmen aufgrund von verdickten, luftgefüllten Organen auf der Wasseroberfläche. Einige jedoch fallen durch ihre matt grünen Blattoberflächen auf. Sehen Sie sich die Oberflächen dieser freischwimmenden Pflanzen einmal genauer an. Sie werden erkennen, dass die Blätter mit einem dichten samtenen Haarkleid überzogen sind.Taucht man diese Pflanzen unter die Wasseroberfläche, so glänzen sie silbrig […]
Schmetterlinge stellen mit 140.000 Arten die zweitgrößte Insektengruppe neben den Käfern dar. Ihre größte Vielfalt haben sie in den Tropen entwickelt. Aus dieser enormen Artenfülle können wir Ihnen hier in der Ausstellung natürlich nur einen kleinen Ausschnitt zeigen, der über verschiedene Kontinente reicht. Seit vielen Jahren arbeiten wir mit Schmetterlingsfarmen auf den Philippinen, in Costa […]
Die meisten Menschen begeistern sich für Schmetterlinge, für Raupen weniger. Dabei handelt es sich um ein- und dasselbe Lebewesen, nur in unterschiedlichen Entwicklungsstadien! Auch hier im Haus dürfen sich einige unsere tropischen Schmetterlinge kontrolliert vermehren. Sehen Sie sich einmal um und Sie werden einige Topfpflanzen, wie Zitronenbäumchen, Bananen oder Passionsblumen entdecken, deren Blätter ein bisschen […]
Pflanzen versuchen sich vor Fraßfeinden zu schützen. Das können sie nicht nur mit Stacheln und Giftstoffen. Besonders raffiniert sind die Mechanismen, mit denen sich Passionsblumen bestimmte Insekten vom Leib halten. Es gibt nämlich Schmetterlinge, deren Raupen sich ausschließlich von Passionsblumenblättern ernähren: die Heliconiden oder Passionsblumenfalter. Sie sind leicht an ihren abgerundeten Flügeln und schlanken Körpern […]
Ökologie fleischfressender Pflanzen Tiere fressen Pflanzen: das beeindruckt niemanden – Pflanzen fressen Tiere: das klingt aufregend. Wenn Pflanzen Tiere fangen, geht es aber nicht darum, dass sie ihren Hunger stillen wollen. Alle fleischfressenden Pflanzen sind grün, das heißt, sie können sich, mit Hilfe des Sonnenlichts, ihre Energievorräte in Form von Zuckern selbst aufbauen. Wenn Pflanzen […]
Unser „Kleines Sukkulentenhaus“ (Haus 5) beherbergt trockenheitsangepasste Pflanzen aus der ganzen Welt. Im westlichen Hochbeet sind besonders wertvolle Pflanzen aus Afrika, insbesondere aus Südafrika, ausgestellt. Aufgrund ihres kleinen Wuchses müssen wir sie hinter Glas präsentieren. Südafrikanische Pflanzen dominieren auch im Mittelbeet, das thematisch eine Erweiterung des angrenzenden Afrikahauses darstellt. Auffällig ist auch hier die Gattung […]
In Südafrika, in manchen Gegenden der Wüste Namib, ist diese merkwürdige und seltene Pflanze zu Hause. Sie besteht aus einem rübenförmigen Stamm, der unterirdisch in eine lange Pfahlwurzel mündet. Die Pflanzen stecken daher bei uns, anstatt in normalen Blumentöpfen, in Kanalröhren. Oberirdisch fallen die beiden bandförmigen, lederigen Blätter auf. Sie wachsen stets an der Basis […]
Das Speichern eines Wasservorrats verbunden mit möglichst geringer Verdunstung zählt zu den wichtigsten Überlebensstrategien von Wüstenpflanzen. Eine möglichst kleine Oberfläche wirkt sich günstig auf die Verdunstungsbilanz aus, ebenso das Einsenken des Pflanzenkörpers in die Erde. Die Gattung Lithops hat diese Vorschriften streng befolgt. Die Pflanzen bestehen nur aus einem einzigen, fast völlig miteinander verwachsenen Paar […]
Cyphostemma juttae ist eine Pflanze aus sehr heißen und trockenen Gebieten Südwestafrikas. Ihr auffällig verdickter Stamm dient zur Speicherung von Wasser. Ihren Wasservorrat benötigt die Pflanze, um die langen Trockenzeiten und den starken Wassermangel in ihrem natürlichen Lebensraum zu überleben. Die Oberfläche des Stammes ist mit einer hellbraunen papierdünnen Rinde bedeckt, die sich in Streifen […]
Das nach Süden ausgerichtete Mexikohaus ist den sukkulenten und trockenheitsliebenden Pflanzen Amerikas gewidmet. Es ist gestalterisch einem felsigen Canyon nachempfunden, mit geröllgefüllten und sandigen Stellen. Das Gestein ist Stainzer Gneis. Im Hintergrund dominieren große Säulen- oder Kandelaberkakteen. Im Vordergrund prägen Kugelkakteen, Polsterpflanzen, Agaven und kriechende Kakteen das Erscheinungsbild. Dazwischen und an den Rändern sind trockenheitsangepasste […]
Der Heidelbeerkaktus, Myrtillocactus geometrizans, ist in den Wüsten von Nord- und Zentralmexiko beheimatet. Er wächst baumförmig, ist im Alter reich verzweigt und wird an die 4 m hoch. Mit dieser Höhe überragt er in der Regel alle anderen Pflanzen, und dominiert so das Landschaftsbild. In manchen Gegenden bildet er ganze Wälder. Typisch ist die blaugrüne […]
Die Unterscheidung von Kakteen ist nicht gerade einfach. Es gibt viele sehr ähnlich aussehende Arten, die nur Spezialisten auf Anhieb auseinander halten können. Einige Kakteenarten sind jedoch leicht wieder zu erkennen. Dazu zählt der vor Ihnen stehende Echinocactus grusonii, der Goldkugelkaktus. Erinnern Sie sich, dass Sie ihn schon in der Eingangshalle gesehen haben? Typisch für […]
Bromelien und Araceen als Epiphyten Das Leben in einem Tieflandregenwald konzentriert sich auf sein Kronendach. Dort finden sich die meisten Tier- und Pflanzenarten. Der Gang durch das Bromelien- und Araceenhaus bietet einen Einblick in diese luftigen Höhen. Als Aufsitzerpflanzen, sogenannte Epiphyten, haben sich die Bromelien und Aronstabgewächse im Kronendach besonders vielfältig entwickelt. Nach den Orchideen […]
Ein Teil der Bromelien – wie zum Beispiel die Pflanze vor ihnen – hat eine besonders raffinierte Strategie entwickelt, um ihre Wasser- und Nährstoffversorgung in den Kronen der Regenwälder zu sichern. Die Blätter ihrer Rosetten überlappen an der Basis so dicht, dass ein wasserhaltender Trichter, eine Art Zisterne, entsteht. Je nach Bromelie kann dieser Trichter […]
Trichterbromelien schaffen sich durch ihre Zisternen nicht nur ein Wasserreservoir. In den kleinen Tümpeln entwickelt sich rasch eine Lebensgemeinschaft aus Insekten, Krebstieren, Schnecken, Spinnen, Fröschen und kleinen Reptilien. Man kennt über 400 Tierarten, die Bromelientrichter besiedeln! Was hat nun die Bromelie von ihren Untermietern? Sie wird durch die tierischen Stoffwechselprodukte gedüngt. Über spezialisierte Schuppen nimmt […]
Pflanzen, die sich an das Leben im Kronendach angepasst haben, müssen dafür Sorge tragen, dass ausreichend viele ihrer Samen nicht zu Boden fallen, sondern wieder auf Ästen landen. Anthurium gracile hat dafür einen ganz eigenen Weg eingeschlagen. Ameisen verschleppen ihre Früchte in die Bauten, die sie in luftiger Höhe in Astgabeln errichten. Das Fruchtfleisch wird […]
Viele Bromelienarten werden von Kolibris bestäubt. Im Blättergewirr des Kronendachs müssen die Bromelien wirksame Signale setzen, um auf sich aufmerksam zu machen. Allein die Farbe der kleinen Blüten reicht da meist nicht aus. Bromelien helfen sich, indem sie verschiedene andere Blätter mit kontrastreichen roten Signalfarben „beflaggen“. Das können Hochblätter im Blütenstand sein. Das können aber […]
Wegen der typischen Perforation der Blattflächen wird Monstera im Deutschen auch als „Fensterblatt“ bezeichnet. Es werden mehr als 20 Monstera-Arten unterschieden, die als Halb-Epiphyten in den amerikanischen Regenwäldern wachsen. Was ist ein Halb-Epiphyt? Es handelt sich um Pflanzen, die nicht ihr komplettes Leben in den Baumkronen verbringen. Ihre Samen keimen am Waldboden und begeben sich […]
Tropische Regenwälder zählen zu den artenreichsten Lebensgemeinschaften der Erde. Auch an Ameisen finden sich hier unzählige Arten, von denen die meisten auf Bäumen leben. Entsprechend umkämpft sind Wohnräume, in denen sie ihre Brut aufziehen können. Verschiedene Pflanzen bieten gezielt Hohlräume und zum Teil auch Nahrung für Ameisen an. Zu diesen Ameisenpflanzen zählt auch Myrmecodia. An […]
Blätter trichterförmig anzuordnen, stellt eine hervorragende Anpassung an das Leben in den Baumkronen dar. Die Trichter können als reine Auffangkörbe fungieren, in denen alles von oben kommende Laub kompostiert wird. Sie können aber auch dichte Wasserzisternen bilden, in denen eine Vielzahl von Tieren lebt. Zwei Pflanzengruppen haben besonders viele trichterbildende Epiphyten hervorgebracht: die Farne und […]
Verbreitung der Cycadeen Die Münchner Cycadeensammlung ist vor allem wegen der Größe und dem Alter ihrer Exemplare einzigartig in Europa. Manche der Cycadeen stammen noch aus dem alten Botanischen Garten, der vor 200 Jahren in der Nähe des Hauptbahnhofs angelegt wurde. Die Cycadeen sind eine altertümliche Pflanzengruppe – es gibt sie schon seit über 250 […]
Bei den Cycadeen handelt es sich um Pflanzen, die schon zu Zeiten der Dinosaurier die Erde besiedelten. Reste ihrer wedelartigen Blätter sind als Fossilien aus dem Perm bekannt, einem Erdzeitalter, welches über 250 Millionen Jahre zurückliegt. Es handelt sich bei ihnen um urtümliche Nacktsamer; sie gehören also in den weiteren Verwandtschaftskreis unserer Nadelbäume. Im Volksmund […]
Alle Cycadeen sind zweihäusig, das heißt es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Auf den Etiketten können Sie an den entsprechenden Symbolen das Geschlecht der einzelnen Pflanzen erkennen. Männliche Pflanzen tragen walzenförmige Zapfen, wobei sich auf der Unterseite der Zapfenschuppen die zahlreichen Staubbeutel befinden. Die Zapfen der weiblichen Pflanzen sind rundlicher und tragen die Samenanlagen. Die […]
Viele ältere unter Ihnen werden sich noch an die konischen Messbecher aus Blech im Küchenbereich erinnern. Dort gab es eine eigene Skala für „Gries, Sago und Rosinen“. Als Kind fragte ich mich immer, was wohl Sago bedeute. Sago ist eine körnige, granulierte Speisestärke, die aus dem Mark von Stämmen der Palmengattung Metroxylon gewonnen wird. Neben […]
Cycadeen wie diese Zamia furfuracea verfügen über einen großen Liebhaberkreis. Die damit verbundene Nachfrage hat zusammen mit der Zerstörung der natürlichen Lebensräume dazu geführt, dass viele mittlerweile vom Aussterben bedroht sind. Obwohl mittlerweile durch das Washingtoner Artenschutzabkommen international geschützt, gehen die natürlichen Bestände vielerorts dramatisch zurück. Der Fall von Zamia furfuracea zeigt, wie erfolgreicher Artenschutz […]
Die vegetative oder ungeschlechtliche Vermehrung von Pflanzen ist gärtnerischer Alltag. Sie wissen alle, wie Balkon-Geranien durch Stecklinge vermehrt werden: einzelne Triebe werden abgeschnitten und bewurzelt und wachsen rasch zu neuen, blühfähigen Pflanzen heran. Bei den Stecklingen handelt es sich um Nachkommen mit identischem Erbgut, sie sehen exakt genauso aus wie die Mutterpflanzen. Es gibt allerdings […]
Vor ihnen bedeckt die Feigenart Ficus pumila die Felswand. Ihre kletternden Triebe, die sich mit Haftwurzeln am Untergrund festhalten, tragen vergleichsweise kleine, herzförmige Blätter. Weiter oben sehen sie Äste, die vom Mauerwerk abstehen, mit wesentlich größeren, derben, elliptischen Blättern. Auf den ersten Blick meint man, sie gehören zu einer anderen Pflanzenart. Es handelt sich aber […]
Lebensraum Bergregenwald Beim Betreten des Baumfarnhauses wird Ihnen sofort auffallen, dass es hier nicht so dampfig-warm ist wie in anderen Häusern. Es ist zwar ähnlich feucht, aber mit durchschnittlich 15°C deutlich kühler. Das entspricht den Klimaverhältnissen der Bergregenwälder. Bergregenwälder unterscheiden sich in der Zusammensetzung ihrer Vegetation deutlich von den Tieflandregenwäldern. Ein Kennzeichen ist zum Beispiel […]
Baumfarne sind vor allem dort zu finden, wo es gleichmäßig feucht, nicht zu kalt, aber auch nicht zu heiß ist. Neben den Bergregenwäldern am Äquator stellen für Baumfarne somit auch Inseln mit ihrem ausgeglichenen, ozeanischen Klima wichtige Lebensräume dar, in denen sie sich besonders artenreich entwickelt haben. Im Norden reicht die Verbreitung der Baumfarne bis […]
Um Farne eindeutig zu bestimmen, kommt man ohne Lupe nicht aus. Zum einen muss man sich die Sporenlager auf den Wedeln genauer ansehen. Ein weiteres wichtiges Bestimmungsmerkmal bei den Farnen sind die Schuppen und Haare, mit denen die verschiedensten Organe besetzt sind. Ihre Gestalt ist vielfältig: von stacheligen Borsten, bandförmigen Streifen und Schuppen bis zu […]
Wie ein Wesen aus einer anderen Zeit wirkt Angiopteris angustifolia. Und dieser Eindruck täuscht nicht. Bei diesem Farn handelt es sich tatsächlich um ein „lebendes Fossil“, d.h. er hat viele Jahrmillionen mehr oder weniger unverändert überdauert. Angiopteris zählt zur Farnfamilie der Marattiaceae, die man aus über 300 Millionen Jahre alten Fossilien kennt. Das individuelle Alter […]
Zur Gattung Dicksonia gehören die kälteunempfindlichsten Baumfarne überhaupt. Die Heimat von Dicksonia antarctica ist zwar nicht die Antarktis, sondern das südliche Australien und Tasmanien. Trotzdem erträgt dieser Baumfarn sogar mittlere Fröste, weswegen er beispielsweise in England und Irland in Küstennähe im Freien überlebt. Allerdings wird er dort erst ab einer Höhe von mindestens 1 m […]
Zahlreiche Baumfarnarten erreichen eine Wuchshöhe von weit über 10 Metern. Um ihren Stämmen eine größere Standfestigkeit zu verleihen, verbreitern hochwüchsige Arten ihre Stammbasis. Da der Stamm selbst aber nicht nachträglich in die Breite wachsen kann, behilft sich der Baumfarn mit drahtigen Wurzeln, die aus dem Stamm sprießen. Sie packen die Stammbasis in ein dichtes, festes […]
In den Baumkronen der feucht-kühlen Bergregenwälder findet man, ganz unerwartet, eine Pflanzenfamilie wieder, die Ihnen aus unseren Breiten wohlvertraut ist: die Familie der Heidekrautgewächse, die Ericaceae. Trotz der dauerfeuchten Bedingungen müssen sie als Epiphyten mit Wasser haushalten. Ihre Blätter sind glänzend und ledrig und ihre Stämme bilden an der Basis häufig einen knolligen Wasserspeicher. Schauen […]
Die tropischen Gesneriengewächse sind häufig wegen ihren leuchtend roten Blüten und ihrem attraktiven, oft behaarten Laub an Zimmerfenstern zu finden. In freier Natur lockt das leuchtende Rot der Blüten Vögel an, welche die Pflanze bestäuben. Einige Gesnerienarten bilden unscheinbare, cremefarbene Blüten und werden trotzdem von Kolibris besucht. Wie funktioniert das? Wenn Sie die Blätter der […]
Würden Sie Kakteen im Kronendach tropischer Wälder erwarten? Wohl kaum. Aber Kakteen sind ideal an die epiphytische Lebensweise auf den Ästen der Urwaldriesen angepasst. Sie können Wassermangel und starke Sonneneinstrahlung aushalten. Gleich mehrere Kakteengattungen besiedeln mit weit über 100 Arten die Kronen der Tropenwälder. Geographisch sind sie, wie alle Kakteen, auf Amerika beschränkt. Nur die […]
Hier im Haus sind einige Blüten aus der Familie der Nachtschattengewächse, der Solanaceae, zu beobachten. Der Blütentyp ist Ihnen von Tomate oder Kartoffel bekannt. Diese Nachtschattengewächse gehen im Gegensatz zu vielen anderen Blütenpflanzen nicht freizügig mit ihrem Pollen um. Die Blüten hängen nach unten und die festen Staubblätter stehen kegelförmig zusammen. Ihre Pollensäcke reißen nicht […]
Die Gattung Fuchsia wurde nach dem im 16. Jahrhundert wirkenden deutschen Mediziner Leonhart Fuchs benannt, einem der Urväter der Pflanzenkunde. Fuchsia-Arten sind vor allem in den Gebirgen von Mittelamerika bis nach Patagonien verbreitet. Isolierte Vorkommen gibt es auf Neuseeland sowie auf Tahiti. Im Gartenbau bekannt sind vor allem die Fuchsia-Hybriden, also Kreuzungsprodukte aus zwei oder […]
An zahlreichen in diesem Gewächshaus ausgestellten Pflanzen werden Sie kleine, offene Papierbriefchen bemerken. Diese sind mit Sägemehl gefüllt, in welchem sich Nützlinge befinden. Wir kaufen unsere Nützlinge bei Fachbetrieben, die auf deren Vermehrung spezialisiert sind. Auch unsere Pflanzen in den Schauhäusern bleiben nicht von Schädlingen verschont, wir müssen sie in Grenzen halten. Wir verzichten dabei […]
Die Blätter dieser Duftpelargonien verströmen einen betörenden, citrusartigen Duft. Die Essenzen sind in kleinen gestielten Drüsenköpfchen angesammelt. Schon bei leichtem Berühren der Blattoberfläche platzen die Köpfchen, und die Duftstoffe werden freigesetzt. Düfte spielen eine wichtige Rolle bei der Kommunikation zwischen Pflanzen und Tieren, vor allem sind sie wichtig bei der Anlockung des richtigen Bestäubers zur […]
Auf der kühlen Nordseite der Eingangshalle liegt das Seitenhaus 11. Im Sommer ist es den Zierpflanzen, insbesondere den Fuchsien gewidmet. Im Winter finden hier Gehölze Unterschlupf, die keinen Frost vertragen und vor allem auch die, die ihre Blüten in unserem Winter zeigen. Allen voran zu nennen sind die Kamelien, die das Bild des Hauses prägen […]
Einer der bekanntesten und beliebtesten winterblühenden Ziersträucher ist die Kamelie. Sie existiert in mehreren Tausend Sorten. Das Spektrum reicht von einfarbigen weißen, rosa oder tiefroten Blüten bis zu mehrfarbigen Sorten. Fast alle sind aus einer einzigen Art, nämlich Camellia japonica, hervorgegangen. Sie wird in China seit langer Zeit als Zierpflanze gezogen und gelangte schon früh […]
Als Königin der winterblühenden Topfpflanzen lobt man die Indische Azalee. Die unübersehbare Blütenpracht dieses kleinen Strauches leuchtet in den unterschiedlichsten Farbtönen: Von Weiß über Rosa-, Lila- und Rottönen bis hin zu Tiefrot reicht die Farbpalette. Auch zwei- oder dreifarbige Blüten und gefüllte Formen kommen vor. Manche Exemplare scheinen vor Blüten förmlich zu lodern. Die Indische […]
Im Hochland Südostasiens, genauer in Assam und Hinterindien, liegt die Heimat des Teestrauchs. Er wird schon seit altersher in China und seit über 1.000 Jahren in Japan kultiviert. Mit Beginn des 18. Jahrhunderts verbreitete sich die Sitte des Teetrinkens auch außerhalb Asiens. Heute ist der Teestrauch eine Weltwirtschaftspflanze. Genutzt wird der Teestrauch wegen der Inhaltsstoffe […]
In seiner Heimat Chile kann der ansonsten maximal 7 m hohe Boldo eine Höhe von 20 m erreichen. Seine duftenden kleinen Blüten sind gelblich weiß. Der Baum ist zweihäusig, das heißt die männlichen und weiblichen Blüten entwickeln sich auf unterschiedlichen Baumindividuen. Die immergrüne Art ist leicht an den lederigen, steif-brüchigen Blättern mit der tief eingesenkten […]
In den gesamten Tropen und Subtropen wird die Japanische Wollmispel heute wegen ihrer schmackhaften Früchte kultiviert. Die ursprüngliche Heimat dieses Obstbaumes liegt dabei nicht in Japan wie der Artbeiname japonica vermuten lässt, sondern im südöstlichen China. Der Baum gelangte allerdings schon vor sehr langer Zeit nach Japan, wo er schon seit über tausend Jahren in […]
Im kühleren Haus 10 und im wärmeren Haus 12 sind fünf sehr unterschiedliche Gruppen von Farnverwandten dauernd vertreten, nämlich die Psilotum-Gewächse, die Bärlapp-Arten, die Moosfarne, die Schachtelhalme und die Farne im engeren Sinn. Im 19. Jahrhundert war es üblich, die Pflanzensammlung in Botanischen Gärten streng systematisch aufzubauen. Das heißt, dass die Pflanzen nach ihrer Verwandtschaft […]
Viele von Ihnen kennen den Bärlapp (Lycopodiaceae) aus der heimischen Flora. Als lockerer Rasen besiedelt er gerne Waldstandorte mit sauren Böden. Bei den Bärlappgewächsen handelt sich um erdgeschichtlich sehr alte Pflanzen. Von Fossilienfunden weiß man, dass es schon vor 350 Millionen Jahren Bärlappe gab, die den heutigen sehr ähnlich sahen. Bärlappe gehören in die Verwandtschaft […]
Eine ganze Reihe von Farnen haben Konstruktionen entwickelt, um fallendes Laub einzufangen. Das können große Trichter sein, wie beim Nestfarn, den Sie als Zimmerpflanze kennen. Es können aber auch eigens umfunktionierte Wedel, wie bei der Gattung Drynaria, sein – ein Exemplar sehen Sie hier vor sich. Mit dicken Wurzelstöcken kriecht Drynaria auf den Trägerbäumen entlang. […]
Zur Gattung der Geweihfarne, Platycerium, zählen weltweit 15 Arten, von denen alle im Botanischen Garten München kultiviert werden. Als Anpassung an ihre Lebensweise im Kronendach tropischer Wälder haben sie unterschiedliche Wedeltypen entwickelt. Zum einen sind es schildförmige Nischenblätter: sie liegen eng dem Stamm des Trägerbaums an und können bei manchen Arten nestförmig nach oben aufgebogen […]