Flugdistanzen bei Wildbienen

Sobald die Tage länger werden, Bäume und Kräuter zu blühen beginnen, erwacht auch die Tierwelt zum Leben. Wer genau hinsieht, erkennt, dass nicht nur die Honigbienen Pollen und Nektar sammeln, auch verschiedene Wildbienenarten das Blütenangebot nutzen. Im Botanischen Garten München gibt es derzeit sogar noch mehr zu entdecken: Es kann vorkommen, dass man eine Wildbiene mit farbiger Nummer auf dem Rücken findet.

Das ist keine neue Form des Bingo-Spiels, sondern Teil einer wissenschaftlichen Untersuchung im Botanischen Garten, die von Biologen der Ludwig-Maximilians-Universität und der Botanischen Staatssammlung München durchgeführt wird. Doktorandin Michaela Hofmann und ihre Studenten kennzeichnen die Wildbienen mit kleinen, farbigen Plättchen mit einer Nummer auf den Rücken. Für die Bienen ist das völlig ungefährlich, sie stören sich nicht an diesen Markierungen und gehen weiter ihrem emsigen Geschäft nach. Durch das individuelle Markieren der ausschwärmenden Wildbienen – von denen es im Botanischen Garten über 100 Arten gibt – soll herausgefunden werden, wie weit diese Bienen fliegen auf der Suche nach Pollen oder Nektar von bestimmten Blüten, nach Partnern, oder neuen Nistplätzen.

Osmia cornuta-Männchen

Ansprechpartner: Andreas Fleischmann, Botanische Staatssammlung München.