Auswirkungen des Klimawandels in den Alpen

Die Temperaturen sind in den Alpen in den vergangenen 120 Jahren um knapp zwei Grad Celsius gestiegen – beinahe doppelt so viel wie im globalen Durchschnitt. Die klimatischen Veränderungen beeinflussen das sehr empfindliche Ökosystem der Alpenregion maßgeblich: Klimaveränderungen führen zur zeitlichen Verschiebung pflanzlicher Lebensrhythmen, wie Laubentfaltung, Blühbeginn, Fruchtreife und Laubfall. So genannte phänologische Beobachtungen werden schon seit vielen Jahren in Botanischen Gärten durchgeführt – allerdings nur in tieferen Lagen. Vergleichbare Daten aus den Gebirgslagen fehlen.

Forschungsprojekt im Alpengarten auf dem Schachen

Der Alpengarten auf dem Schachen ist Teil eines Netzwerks arktisch-alpiner Gärten, mit dessen Hilfe diese Datenlücke gefüllt werden soll. Für zehn ausgewählte Pflanzenarten wird ein Beobachtungsschlüssel ausgearbeitet. Die Indikatorpflanzen werden vegetativ vermehrt und an die teilnehmenden Gärten weitergegeben. Beobachtungen an genetisch identischen Pflanzen gewährleisten die direkte Vergleichbarkeit der Ergebnisse.
Das Vorhaben ist eingebettet in das Projekt KLIMAGRAD, das vom Fachgebiet für Ökoklimatologie der TU München koordiniert und vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit gefördert wird. In diesem Zusammenhang wurde eine Klimastation im Alpengarten auf dem Schachen errichtet, die während des gesamten Jahres kontinuierlich eine Vielzahl von Klimamesswerten liefert.