Opuntia ficus-indica: Feigenkaktus (Großes Kakteenhaus)
Die vor Ihnen stehende Pflanze scheint aus großen fleischigen Blättern aufgebaut zu sein. In Wirklichkeit handelt es sich jedoch um blattartig abgeflachte grüne Sprossglieder. Dieser Aufbau ist typisch für die Gattung Opuntia. Die eigentlichen Blätter sind zu winzigen zylindrischen Gebilden verkümmert, die bald abfallen. Man kann sie nur an jungen Sprossgliedern beobachten.
Die hier gezeigte Art, Opuntia ficus-indica, den Feigenkaktus, haben Sie vielleicht schon bei einer Reise ins Mittelmeergebiet gesehen. Oder Sie kennen die Früchte, die unter dem Namen Kaktusfeige bisweilen auch bei uns verkauft werden. Man isst davon das kernreiche saftige Innere, die äußere Schicht wird vor dem Verzehr abgeschält. Dabei sollte man möglichst jede Berührung mit der Außenhaut vermeiden. Die Frucht ist nämlich punktförmig mit feinen steifen Borsten bedornt. Sie brechen leicht ab und bleiben mit einem Widerhaken in der Haut stecken, was sehr unangenehm ist. Die bei uns erhältlichen Kaktusfeigen sind allerdings vorher geschrubbt worden und tragen höchstens noch kleine Reste der stechenden Borsten. Als Gemüse nutzt man in Mexiko die jungen geschälten Sprossglieder, sie heißen Nopales.
Verwendung fand der Feigenkaktus auch als Nährpflanze für die Cochenille-Läuse. Deren Körperflüssigkeit enthält einen karminroten Farbstoff, der zum Färben von Stoffen und in Lippenstiften verwendet wird.
Der Feigenkaktus wurde – wie auch die Agave – von Amerika ins Mittelmeergebiet gebracht. Heute wird er in vielen warmen Ländern wegen seiner Früchte oder als Heckenpflanze kultiviert. In Südafrika und Australien verwilderte er in so hohem Maße, dass er zur Plage wurde.
Opuntia ficus-indica: Indian fig Opuntia
The plant before you looks as though it consists entirely of large, fleshy leaves. In actual fact, these aren’t leaves, but flat, green stem segments. This shape is typical for the genus Opuntia. The actual leaves have withered into tiny, cylindrical structures that soon fall off, and can only be seen on young stem segments.
You may have seen this species of cactus, Opuntia ficus-indica, the Indian fig, on a trip to the Mediterranean region. This cactus is sometimes also called prickly pear. You may also have seen its fruit, sometimes sold as tunas, with its juicy, seed-filled flesh. The skin must be removed before eating, and very carefully; it’s covered with fine, stiff, barbed bristles that can easily break off and stick in your skin. Fortunately, cactus fruit sold in stores here have been cleaned ahead of time to remove the bristles. In Mexico, the young stem segments are peeled and eaten as a vegetable, known as nopales.
Opuntia ficus-indica is also cultivated as a host plant for the cochineal insect. This parasitic insect produces a carmine red pigment that is used to dye cloth and color lipstick.
Like the Agave, the prickly pear was imported to the Mediterranean region from the Americas. Today, it is cultivated in warm regions around the world, both for its fruit and as a decorative hedge plant. In South Africa and Australia, it has spread so successfully in the wild that is now a pest.