Tetrastigma: Wuchsform Liane (Palmenhaus)

In den dichten Tropenwäldern findet ein ständiger Wettkampf ums Licht statt. Die untersten Etagen sind dunkel. Um die oberen Etagen zu erreichen, müssen Bäume viel Biomasse in einen dicken tragenden Stamm investieren. Lianen schaffen es, mit viel weniger Biomasse vom Waldboden bis ans Licht zu gelangen. Sie entwickeln keine selbsttragenden Stämme, sondern nutzen Bäume, um an ihnen emporzuklettern. Trotzdem muss ihr Holzkörper stabil gebaut sein, um Zugkräfte zu kompensieren. Lianenhölzer können dabei wunderschöne Formen annehmen: korkenzieherartig gewundene Spiralen, Bänder mit kabelförmigen Verdickungen, regelmäßig geknickte Treppen und viele Formen mehr.

Die Lebensform der Liane hat sich unabhängig voneinander in den unterschiedlichsten Pflanzenfamilien herausgebildet. Besonders auffällige Blüten tragen die kletternden Passionsblumen und Aristolochien, weshalb sie in fast jedem Botanischen Garten zu finden sind. In freier Natur bekommt man ihre Blütenpracht nur selten zu Gesicht, da sie im Kronendach der Baumriesen, viele Meter über dem Waldboden, erblühen.

Lianen schädigen ihren Trägerbaum üblicherweise nur durch Beschattung, denn sie vermögen diesen oft zu übergipfeln oder komplett einzuhüllen. Besonders junge Sekundärwälder, die nach Rodungen entstehen, sind reich an Lianen und dadurch schier undurchdringlich.


Tetrastigma: Lianas

A constant struggle is underway in the thick tropical forests: a struggle for light. It’s very dark in the lowest levels of the forest. To force their way into the upper regions, trees have to invest a lot of biomass in a thick, sturdy trunk. Lianas have found a shortcut to reach the top of the forest: instead of growing their own thick trunk, they borrow one, climbing up other trees. Saving on biomass, they still need solid stems to counteract gravity. Imagine a thunderstorm in these forests and the lianas within the canopy! Lianas can take on beautiful shapes: spirals twisted like corkscrews, ribbons, zig-zag steps, forming socalled monkey ladders, and many others.

Lianas have developed independently in many different families of plants. Climbing passion flowers and species of Aristolochia have eye-catching blossoms, one reason they’re found in almost every botanic garden. You’ll rarely catch sight of these beautiful flowers in the wild, as they bloom in the forest canopy, many meters above the ground.

Lianas aren’t true parasites, meaning they do not grow into the tissues of the supporting trees. However, they damage their “host” trees indirectly by reducing the amount of sunlight they receive and by the extra weight they place on the host, which can be immense, especially when it has rained and the plants are wet.