Guajacum officinale: Begehrtes Harz und Holz (Nutzpflanzenhaus)

Dieser kleine Baum, der auch in der Natur höchstens neun Meter Höhe erreicht, zählte in den vergangenen Jahrhunderten zu den begehrtesten Hölzern aus den Tropen der Neuen Welt. Ausschlaggebend dafür waren die besonderen Eigenschaften seines Holzes.

Sein Kernholz weist außergewöhnliche Härte und Festigkeit auf. Es ist extrem dauerhaft und widerstandsfähig, selbst Termiten und Meerwasser können ihm nichts anhaben. Außerdem ist es das schwerste Holz der Welt. Eine weitere hervorragende Eigenschaft ist, dass es größere Mengen an Harz enthält. Dieses Harz wirkt bei mechanischer Beanspruchung wie ein Schmiermittel und verhindert Abnutzung. Kein Wunder bei diesen Qualitäten, dass dieses Holz in aller Welt gefragt war. Man benötigte es, um daraus Schiffsschrauben, mechanische Lager, Zahnräder oder – wie bis heute – Kegelkugeln – herzustellen.

Pockholz nennt sich dieser wertvolle Naturstoff. Eine weitere Bezeichnung ist Guajakholz. Dieser Name kommt, ebenso wie der wissenschaftliche Gattungsname Guajacum aus der Sprache der Taino. Von diesem Indianervolk lernten die Spanier, dass das Holz des Baumes Guayacán auch als Heilmittel diente.

Bereits Anfang des 16. Jahrhunderts führten sie es in Spanien unter dem Namen Lignum sanctum ein. Dieses „heilige Holz“, wie es übersetzt heißt, sollte gut gegen rheumatische Beschwerden sein. Außerdem glaubte man, dass es gegen die Volksseuche Syphilis helfe. Obwohl die Behandlungen letztendlich erfolglos waren, war die Nachfrage nach dem Heilmittel so enorm, dass es zu einer fast restlosen Ausplünderung der natürlichen Bestände kam.

Auch heute noch ist der Guajakbaum wegen seines Holzes und wegen der aromatischen Eigenschaften seines Harzes sehr gefragt. Der Handel mit Pockholz steht daher bei uns seit 2002 unter der Kontrolle des Bundesamtes für Naturschutz.


Guaiacum officinale: The wood of life

It may not look that remarkable, but this small tree, which reaches a maximum height of 9 meters in the wild, was once one of the most sought-after products from the tropics of the New World. Why was the guaiaca tree, Guaiacum officinale, so important? Because its wood has some very rare qualities.

Its heartwood is unusually hard. It’s extraordinarily strong and tough, resisting even termites and salt water, and it’s the heaviest wood in the world. Another remarkable feature is the large quantity of resin it contains. Under mechanical stress, this resin functions like a lubricant and prevents wear. It’s no surprise, then, that this wood was coveted around the world. It was used for everything from ship’s propellers to gears and bearings.

Guaiaca wood, also known as ironwood, is native to the tropical Americas. The Spanish brought it to Europe at the beginning of the 16th century, where it became popular as lignum sanctum, “holy wood”, or even lignum vitae, the “wood of life”. Its sweet-smelling resin was thought to help against rheumatism, and even cure syphilis. Though it didn’t really do anything to stop the spread of that particular epidemic, demand for this purported miracle cure was so strong that, soon, almost no guaiaca trees were left in the wild.

Even today, the guaiaca is still prized for its wood and the aromatic qualities of its resin. For this reason, the sale of lignum vitae has been regulated since 2002 by the Federal Agency for Nature Protection.