Musa × paradisiaca: Ein weit gereistes Obst (Nutzpflanzenhaus)
Die meisten der bei uns im Handel erhältlichen Bananen stammen aus Süd- und Mittelamerika. Ihre Urheimat liegt jedoch Tausende von Kilometern entfernt im südostasiatischen Raum: Die Banane ist also ein weit von Ost nach West gereistes Obst. In Südostasien ging sie aus zwei Wildarten hervor und wurde bereits in vorgeschichtlicher Zeit von Menschen genutzt. Im ersten Jahrtausend vor Christus gelangte sie nach Afrika. Etwa um 1.500 nach Christus kam sie auf den Kanarischen Inseln an. Von dort aus brachten sie die Spanier wenige Jahre später in die Karibik und nach Peru. Der Anbau der nahrhaften und schmackhaften Früchte breitete sich dann schnell über das gesamte tropische Amerika aus. Zu diesen Kulturbananen zählen sowohl die süßen Obstbananen, als auch die bei uns weniger gebräuchlichen Kochbananen, deren Stärke bei der Reife nicht zu Zucker umgewandelt wird.
Kulturbananen sind steril, das heißt sie setzen keine Samen an. In den reifen Früchten erinnern nur noch kleine dunkle Punkte an sie. Die Vermehrung kann daher seit Jahrtausenden nur noch vegetativ erfolgen. Das geschieht durch Schösslinge, die sich am knolligen unterirdischen Spross, dem so genannten Rhizom, bilden. Nachteilig wirkt sich die dadurch nahe zu unverändert gebliebene genetische Ausstattung heute bei Krankheiten aus. Pilz- oder Virenbefall kann auf Grund des Anbaus in Monokulturen ganze Ernten vernichten. Widerstandsfähige Wild-Arten können wegen der Sterilität der Blüten nicht eingekreuzt werden. Man verspricht sich daher Hilfe durch gentechnische Methoden.
Musa × paradisiaca: Well-travelled fruit
Most bananas we buy in the supermarket have travelled all the way from South or Central America. But the banana originated thousands of kilometers away in Southeast Asia. This fruit has come a long way from east to west! In Southeast Asia, it appeared as a cross between two wild species, and has been used by humans since prehistoric times. The banana appeared in Africa in the first millennium before Christ, and reached the Canary Isles around 1,500 A.D. A few years later, the Spaniards took the banana to the Caribbean, and even to Peru. Cultivation of this nutritious and tasty fruit then spread rapidly across tropical areas of Latin America. These cultivated bananas include both the sweet bananas that we’re used to as well as the cooking bananas known as plantains, whose starch does not turn into sugars as the fruitsripen.
Cultivated banana plants are sterile, meaning they don’t produce seeds. The only remnant of such seeds in ripe fruit are a few tiny black dots. For thousands of years, then, bananas have reproduced asexually by producing shoots. These shoots develop from the underground corm or rhizome. This method of reproduction results in a plant with very little genetic diversity, making it vulnerable to disease. Fungi or viruses can destroy entire plantations, but commercially cultivated bananas cannot be crossed with disease-resistant wild species due to their sterile flowers. Scientists hope that genetic manipulation may eventually help.