Wie schwimmen Pflanzen? (Victoriahaus im Sommer)
Im Victoriahaus lassen sich zahlreiche Wasserpflanzen beobachten, deren Blätter und Sprosse auf der Wasseroberfläche schwimmen. Den dazu nötigen Auftrieb verdanken sie luftgefülltem Gewebe in unterschiedlichsten Teilen des Pflanzenkörpers.
Bei der Ludwigia helmithoriza hier vor Ihnen im Becken sind Teile des Wurzelgewebes mit Luft gefüllt. Deutlich sehen Sie die weißen dicken Wurzeln, die an Puffreis erinnern und dem Auftrieb dienen.
Auch bei dem Mimosengewächs Neptunia oleracea – erkennbar an den zierlichen gelben Blütenständen – ist eine weiße Färbung auszumachen, in diesem Fall in den Sprossen. Die Pflanze bildet lange Triebe die elegant auf dem Wasser liegen.
Ein ähnliches Gewebe findet sich unsichtbar in den aufgetriebenen Blattstielen der Wasserhyazinthe, Eichhornia crassipes. Sie schwimmt frei auf dem Wasser und trägt ansprechende, blauviolette Blütenstände. Sie stammt ursprünglich aus Südamerika und wurde in afrikanischen Seen eingeschleppt. Dort vermehrte sie sich explosionsartig, weshalb sie eine ernsthafte Gefahr für die dortige Schifffahrt darstellt.
Der ebenfalls frei schwimmende Wassersalat, Pistia stratiotes, schließt mit seinem feinen Haarkleid Luft ein und wird dadurch für Wasser unbenetzbar. Die Blätter dieser Pflanze sind in Rosetten angeordnet, sie sieht ähnlich wie ein Kopfsalat aus. Auch Blätter allein können schwimmen. Die zahlreichen Seerosen im Wasserbecken besitzen luftgefüllte Blattadern, ihre Blätter kommen so auf dem Wasserspiegel zu liegen.
Sie sehen, der Erfindungsreichtum der Pflanzen ist enorm: das Prinzip des Auftriebs mittels Luft ist bei den Wasserpflanzen in vielfältigen Variationen umgesetzt.
How do plants float?
You can see many different aquatic plants in the Victoria house whose leaves and shoots float on the surface of the water. Air-filled tissues in various parts of the plant provide the buoyancy that allows them to float.
In the Ludwigia helmithorrhiza in front of you, parts of the root tissue are filled with air. You can see the thick, white roots, which look something like puffed rice.
Similar white coloring is visible on the shoots of Neptunia oleracea, a member of the mimosa family. Recognizable by its delicate yellow flower clusters, its long shoots rest elegantly on the surface of the water.
A similar but invisible air-filled tissue is found in the swollen leaf stalks of the water hyacinth, Eichhornia crassipes. It floats freely on the water and bears attractive clusters of blue-violet flowers. Though originally from South America, it was introduced into African lakes and reproduced so quickly that it is now an obstacle to navigation in some areas.
Another free-swimming aquatic plant, the water lettuce or Pistia stratiotes, is covered with fine water-repellant hairs that trap air. The leaves of the water lettuce are arranged in rosettes that do indeed make it look much like a small head of lettuce. Leaves can also float by themselves. The many water lilies in this pond have air-filled leaf veins that let them rest on the surface of the water.
As you can see, aquatic plants are capable of many variations on a common theme, but they all use air to make themselves buoyant.