Solanaceae: Staubbeutel mit Poren (Topfpflanzen)

Hier im Haus sind einige Blüten aus der Familie der Nachtschattengewächse, der Solanaceae, zu beobachten. Der Blütentyp ist Ihnen von Tomate oder Kartoffel bekannt. Diese Nachtschattengewächse gehen im Gegensatz zu vielen anderen Blütenpflanzen nicht freizügig mit ihrem Pollen um. Die Blüten hängen nach unten und die festen Staubblätter stehen kegelförmig zusammen. Ihre Pollensäcke reißen nicht auf, sondern öffnen sich an der Spitze mit einer winzigen Pore.

Bienen und Hummeln haben sich auf das Pollensammeln an diesen Blüten spezialisiert. Sie hängen sich unter die Blüte und vibrieren mit einem gut hörbaren Summton. Durch diese Vibration rieselt ihnen der Pollen auf den Bauch, von wo er eingesammelt wird. Das Einsammeln geschieht nie hundertprozentig, weshalb genug Pollenkörner im Haarkleid hängen bleiben. Sie werden auf die nächste Blüte übertragen und gewährleisten so die Fortpflanzung des Nachtschattengewächses.

Was ist der Vorteil dieser spezialisierten Technik gegenüber anderen Blütenpflanzen? Der Pollen der meisten Blütenpflanzen wird dadurch freigesetzt, dass die Pollensäcke aufreißen. In einer offenen Blüte, wie beispielsweise der Tulpe, ist der Pollen somit frei zugänglich. Er kann von beliebigen, nicht spezialisierten Insekten eingesammelt werden. Das bedeutet aber, dass der Großteil dieses Pollens sein eigentliches Ziel, die Narbe der nächsten Blüte, nicht erreicht. Die Pflanze muss diesen Verlust durch eine höhere Produktion an Pollen kompensieren.


Solanaceae: Anthers with pores (Potted plants)

In this house, you can see several blossoms from the nightshade family, or Solanaceae. You may recognize this type of flower from tomatoes or potatoes. Unlike many other flowering plants, members of the nightshade family are stingy with their pollen. The flowers hang down, and the firm anthers stand closely together in a cone. Their pollen sacs don’t tear open, but instead have just a tiny opening at the tip.

Bees and bumblebees have specialized in gathering pollen from these flowers. They clamber underneath the flower and vibrate their bodies, giving off their characteristic buzz. The vibration causes pollen to fall out and land on the underside of the insect, from where it can be easily collected. But the insect always misses a few grains of pollen, which stick to its hairs. That pollen is then carried along to the next flower, ensuring the fertilization and reproduction of the nightshades.

What advantage does this more complicated mechanism give the nightshades over other flowering plants? In most such plants, pollen spreads when the pollen sacks tear open. In an open flower, like that of the tulip, the pollen is freely accessible to any insect, specialized or not. That means that most of the pollen will never make it to its target, the stigma of the next flower of the same species. To compensate for this, the plant has to produce more pollen.