Drynaria und Nestfarn (Geweihfarnpavillon)
Eine ganze Reihe von Farnen haben Konstruktionen entwickelt, um fallendes Laub einzufangen. Das können große Trichter sein, wie beim Nestfarn, den Sie als Zimmerpflanze kennen. Es können aber auch eigens umfunktionierte Wedel, wie bei der Gattung Drynaria, sein – ein Exemplar sehen Sie hier vor sich. Mit dicken Wurzelstöcken kriecht Drynaria auf den Trägerbäumen entlang. In ihren papierartig-starren, nach oben gerichteten Wedeln fängt sie organisches Material ein, wodurch im Laufe der Zeit kleine Humustaschen entstehen. So kann sich die Pflanze weitab vom Erdboden, in den Wipfeln der Bäume, mit wertvollen Nährstoffen versorgen.
Wenn Sie die großen, grünen Wedel von Drynaria vorsichtig umdrehen, sehen Sie die Sporenlager, die in regelmäßigen Punkten angeordnet sind. Das ist typisch für die Familie der Tüpfelfarne.
Zu einer ganz anderen Familie zählt der Nestfarn, Asplenium nidus. Auf seinen Wedelunterseiten finden Sie die Sporenlager in parallelen Linien gruppiert, weshalb er zur Familie der Streifenfarne gezählt wird. Das Phänomen der Falllaubsammler hat sich also in den verschiedensten Verwandtschaftskreisen der Farne unabhängig voneinander herausgebildet.
Drynaria and bird’s nest ferns
Many ferns have developed special structures to collect leaf litter. In Asplenium nidus, a common indoor plant known as the bird’s nest fern, these are large funnels. Other species, like those of the genus Drynaria you see here, have evolved modified fronds. With its thick rhizomes Drynaria creeps on its host trees. The stiff, paperlike vertical fronds collect falling organic matter. In time, this matter forms little pockets of humus, and the fern can support itself with nutrients even high in the forest canopy.
If you carefully turn over Drynaria’s large, green fronds, you’ll notice the sporangia arranged in a regular pattern of dots. This is typical for the polypodium family. The bird’s nest fern, Asplenium nidus, is belonging to another fern familiy. Its sporangia are grouped in parallel lines.
Thereby you can notice that the phenomenon of leaf-litter-collectors has developed independently across several different families of ferns.