Großes Kakteenhaus
Im Großen Kakteenhaus (Halle A) beginnt der Rundgang durch die Schauhäuser. Gneis und Sand bilden eine für die Wüsten und Halbwüsten Amerikas typische Landschaft nach. Insbesondere die eindrucksvollen Kugel- und Säulenkakteen sowie die mächtigen Agaven beeindrucken.
Die Pflanzen, die in niederschlagsarmen Gebieten wie Wüsten, Halbwüsten, trockenen Felsfluren und Grasländern gedeihen, nennt man Xerophyten. Diese haben verschiedene Methoden entwickelt, um auch lange Trockenperioden überstehen zu können. Einige überziehen ihre Blätter mit einer derben, ledrigen Haut, um so die Verdunstung stark herabzusetzen. Andere speichern das zu Regenzeiten kurzfristig verfügbare Wasser in fleischig-saftigen Geweben und werden daher als Sukkulenten (Saftpflanzen) bezeichnet.
Als Wasserspeicher können Wurzeln, Stämme und Blätter dienen. Wurzelsukkulenten sind selten, während Stamm- und Blattsukkulenten häufig vorkommen. Bei den Stammsukkulenten gibt es Formen, die das kostbare Nass nur im knollig verdickten Stamm oder Fuß speichern, während andere den gesamten Spross mit Haupt- und Seitenästen als Wasserreservoir nutzen.
Agaven sind mehrjährige, immergrüne Pflanzen mit sehr festen, meist fleischigen Blättern, die in bodennahen Rosetten angeordnet sind. Nach einmaligem Blühen stirbt bei Agaven die Mutterpflanze ab, vorher bildet sie kleine Tochterrosetten. Charakeristisch für Kakteen ist ein wehrhafter, dorniger Besatz. Er entwickelt sich aus den Blattanlagen, die anstelle von Blättern verholzte Dornen bilden.