Prof. Dr. Joris Peters ist neuer Generaldirektor der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns
11. Februar 2022
Zum 1. Januar 2022 hat Prof. Dr. Joris Peters das Amt des Generaldirektors bei den Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB) übernommen. Er löst damit seinen Vorgänger Prof. Dr. Gerhard Haszprunar nach 16 Jahren Amtszeit ab.
Mitglied des Direktoriums ist Prof. Dr. in de Wetenschappen Dr. med. vet. habil. Joris Peters als Direktor der Abteilung Paläoanatomie der Staatssammlung für Anthropologie und Paläoanatomie München bereits seit 2000, seit letztem Jahr auch als stellvertretender Generaldirektor der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB). Auf Vorschlag des Direktoriums der SNSB wurde Prof. Peters vom Bayerischen Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Bernd Sibler MdL als neuer Generaldirektor für den Zeitraum von fünf Jahren (2022-2026) bestellt. Das Amt des stellvertretenden Generaldirektors übernimmt Prof. Dr. Gert Wörheide, Direktor der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie.
Als neuer Generaldirektor wird Prof. Peters die unter seinem Vorgänger Prof. Haszprunar begonnene Umstrukturierung der SNSB im Hinblick auf eine zukünftige Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft fortsetzen. Auf seiner Agenda stehen vor allem der Ausbau der Sammlungsinfrastruktur einschließlich der systematischen Digitalisierung und Langzeitarchivierung von Objekt- und Forschungsdaten, die Intensivierung der Forschung zu den Themen Alpine Systeme und Biosphärenwandel mit modernsten Methoden sowie neue Wege der Kommunikation zwischen SNSB und Öffentlichkeit. „Ich möchte meine Begeisterung für das wissenschaftlich und gesellschaftlich wichtige naturhistorische Erbe mit möglichst vielen Menschen teilen. Seit zwei Jahrhunderten bewahren, vergrößern und erforschen die SNSB umfangreiche naturkundliche Sammlungen, für die ich neue Zugänge eröffnen möchte.“
Nach dem Studium der Biologie und einer Promotion über Tierreste aus archäologischen Ausgrabungen im Sudan und Ägypten an der Universität Gent wechselte der gebürtige Belgier Prof. Peters 1987 an die Veterinärmedizinische Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München, wo er sich 1996 habilitierte. Im Frühjahr 2000 wurde Prof. Peters auf den Lehrstuhl für Paläoanatomie, Domestikationsforschung und Geschichte der Tiermedizin und damit auch in die Leitung der Abteilung Paläoanatomie der Staatssammlung für Anthropologie und Paläoanatomie München (SAPM), der heutigen Staatsammlung für Paläoanatomie München (SPM), berufen.
Prof. Peters Forschungsschwerpunkte sind die Mensch-Tier-Umweltbeziehungen in alten Kulturen Zentraleuropas, des Vorderen Orients sowie Nordost- und Südwestafrikas. Sein besonderes Interesse gilt den Prozessen der Haustierwerdung in Südwestasien und die Verbreitung von Nutztieren nach Europa und Afrika. im Laufe seiner Forschung arbeitete Prof. Peters in bedeutenden naturhistorischen Sammlungen und untersuchte Tierknochenfunde aus archäologischen Ausgrabungen in mehr als 20 Ländern Europas, Afrikas und Asiens.
Der scheidende Generaldirektor Prof. Gerhard Haszprunar bleibt den SNSB sowie ihrem Direktorium noch bis zum April 2023 als Direktor der Zoologischen Staatssammlung München erhalten. Prof. Haszprunar blickt mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die vergangenen 16 Jahre als Generaldirektor bei den SNSB zurück. „Nach 16 Jahren ist es – nicht zuletzt aus gesundheitlichen Gründen – Zeit, die Verantwortung in neue Hände zu legen. Ich wünsche meinem Nachfolger alles Gute und viel Erfolg.“
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