Cycadeenhaus

Mit dem Haus Nr. 9 der Cycadeen (Palmfarne) betritt man den Teil der Gewächshausanlage, der seit dem Bau der Schauhäuser in seiner Konstruktion am wenigsten verändert wurde. Der abgesenkte Weg, der an seinem hinteren Ende durch einen grottenartigen Felsdurchbruch führt, ist gesäumt von mächtigen Cycadeen, diesen urweltlich anmutenden, ursprünglichen Samenpflanzen. Die Reproduktionsorgane der Cycadeen sind in eindrucksvollen Zapfen zusammengefasst, die die beachtliche Größe von über einem halben Meter erreichen können.

Lebende Fossilien

Cycadeen werden auch als lebende Fossilien bezeichnet. Ihr deutscher Name „Palmfarne“ ist allerdings eher irreführend. Es sind keine Farne und auch keine Palmen, denen sie nur in der Wuchsform und in der teilweisen ähnlichen Blattgestalt gleichen. Es handelt sich bei ihnen vielmehr um eine Parallelgruppe der Nadelhölzer, von denen sie sich aber unter anderem durch die riesigen, wedelartigen Blätter unterscheiden.

Bereits aus dem Karbon sind fossile Reste von ihnen bekannt. In der Kreidezeit, vor über 65 Millionen Jahren, war diese Pflanzengruppe besonders reich entwickelt. Die heutigen „Reste“, 10 verschiedene Gattungen mit etwa 100 Arten, sind auf die Tropen und Subtropen beider Hemisphären beschränkt. Die Münchner Sammlung mit etwa 30 Arten ist besonders wegen ihrer alten Exemplare nahezu einmalig.

Foto Headerbild: © Diana Geier