Tropisches Nutzpflanzenhaus
Im Tropischen Nutzpflanzenhaus (Haus 2) sehen Besucher:innen tropische Nutz- und Gewürzpflanzen sowie Pflanzen, die für medizinische und rituelle Zwecke, als Jagdgifte oder zur Gewinnung von industriellen Rohstoffen verwendet wurden und werden. Zwei große Mittelbeete beherbergen vor allem hochgewachsene, meist baumförmige und in Plantagen kultivierte Nutzpflanzen wie Banane, Kakao und Papaya. In den seitlichen, höher gelegenen Bereichen sind niedrigere Sträucher, Stauden und Kräuter unterschiedlichster Herkunft und Nutzung ausgepflanzt.
Zahlreiche tropische Nutzpflanzen sind aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Moderne Transportmöglichkeiten haben uns die Früchte vieler in unserem Klima nicht kultivierbarer Pflanzen so zugänglich gemacht, dass sie uns ebenso vertraut sind wie einheimisches Obst. Wie aber sieht die Bananenstaude aus, wie wächst der Kakaobaum, wie die Ananas, was hat es eigentlich mit dem Zuckerrohr auf sich, woher hat die Erdnuss ihren Namen, ist die Vanille überhaupt eine Pflanze? Antworten auf diese und viele andere Fragen gibt es im Nutzpflanzenhaus. Zu seinem vielfältigen Bestand, zu dem die schon angeführten Nahrungs- und Gewürzpflanzen zählen, gehören aber auch Nutzhölzer, Faser- und Färbepflanzen, etwa Mahagoni, Baumwolle und der Orleanstrauch, aus dessen Samen man einen roten Farbstoff gewinnt.
Beliebtes Tropenobst
Bananen wurden Ende des 19. Jahrhunderts nach Deutschland gebracht und galten ähnlich wie die Palmen als Synonym für Tropen und Exotik. Auch die Ananas spielte eine vergleichbare Rolle. Ihre charakteristische und ästhetische Form findet man auch als Schmuckelement andernorts im Garten, etwa als Reliefornament außen am Hörsaalgebäude der Botanischen Staatssammlung sowie als geschnitztes Element zur Bekrönung der vier Kuppeln der Pergola.